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Naturraum

Szigetköz (Kleine Schüttinsel) - Ungarn


Szigetköz ist ein natürlich entstandenes Überschwemmungsgebiet, das am Oberlauf der Donau hinsichtlich seiner Größe einzigartig ist. Das Gebiet senkte sich im Pliozän und bildete ein großflächiges Becken, gefüllt mit Schichten groben Schotters. Damals flossen dort bereits die ersten mäandrierenden Ur-Flüsse (Proto-Rába, Proto-Nitra, u.a.). Mit dem Ansteigen des Karpatenbeckens wurde das Donaubett flacher und die Fließgeschwindkeit verlangsamte sich, der Fluss verlor an Schleppkraft und in der Folge schüttete er das Gesteinsmaterial des Alluviums hier auf.

Diese Urlandschaft war geprägt von temporär entstehenden Altarmen, sich verlagernden Ufern, der Anlandung und dem Abtrag von Inseln und Schwemmkegeln. An den Ufern und auf den Inseln des sich ständig verändernden Landstriches begannen erste Pflanzen Wurzel zu schlagen. 

Menschliche Ansiedlungen wurden auf Hochwasser sicheren Anhöhen errichtet. Nach der Flussregulierung verlegte man die Dörfer auf die vor Überflutungen sichere Seite, der Hauptstrom gewann an Fließgeschwindigkeit und in der Folge begann sich das Bett einzutiefen. Entfernt liegende Altarme wurden zunehmends seltener durchflutet und begannen schrittweise zu verlanden. Dieser Prozeß wurde Ende des 20. Jahrhunderts durch die Abdämmung des Stromes bei Gab?íkovo beschleunigt - Szigetköz begann auszutrocknen. Das System zur Dotierung, welches 1995 in Betrieb genommen wurde, versuchte diese ungünstige Entwicklung zu verlangsamen. 

Der Reichttum der Flora beruht auf dem Vorkommen von alpinen und pannonischen Arten. Die bis vor kurzem undurchdringliche Auenvegetation bot mehreren Arten, die seit der letzten Eiszeit hier überlebt haben, ein Refugium. Die Tierwelt von Szigetköz ist ebenfalls sehr speziell. Das merkbare Überhandnehmen einzelner Pflanzen- und Tierarten wird durch mehrere Umweltfaktoren verursacht.